Krautschädl ist zurück! Das Trio ist nun bereits zum dritten Mal angetreten, die Mundart zeitgemäß ins neue Jahrtausend zu übersetzen und auch diesmal ist das ganz eindrucksvoll gelungen. Das Songwriting wirkt hier, diesmal wieder etwas Distanz zum Pop-Appeal von "Im Kraut" nehmend, oder - um mit der Band zu sprechen – wieder näher am eigenen Proberaum in den Katakomben des Welser Schlachthofs angesiedelt. Obschon wie eh und je verspielt und keinen plumpen Genre-Grenzen untergeordnet, gereift, ja, erstmals erwachsen, und auch soundtechnisch hat die Band einen hörbaren Schritt nach vorne getan: Die produktionstechnische Naivität des selbst betitelten Erstlings und die so manchem wohl etwas übertrieben oder künstlich anmutenden Poliertheit des Vorgängers, weichen nun zugunsten eines natürlichen, druckvollen Triosounds. Dies mag mitunter daran liegen, dass diesmal niemand geringeres als David Bronner, der bereits mit Größen wie Hubert von Goisern oder der EAV gearbeitet hat, mit der Band im Studio war, um den Songs den letzten Feinschliff zu verpassen, die auch diesmal ganz aufregend verschieden geraten sind: Von den schön prolligen Gitarrenbrettern bei "Herr Maier" bis hin zum superrelaxten "Donzn am Firn" zeugt das Album von der enormen Wandelbarkeit und Flexibilität der drei Musiker. Die Band ist keinen Zentimeter von ihrem Kurs abgekommen, geht konsequent ihren Weg, auf dem sie sich verweigert, irgendwohin einordnen zu lassen, sich stilistisch oder textlich in eine Ecke zu stellen. Krautschädl haben nichts von der verkopften Intellektualität, der zurzeit viele Indie-Bands anheim fallen, sind aber gleichzeitig weit davon entfernt, provinziell zu wirken oder ins Banale ab zu gleiten. Die Band hat über die Jahre ihre eigene Sprache entwickelt und auf „GemmaGemma“ zu neuer Meisterschaft gebracht. Das Ganze kommt nun live in längst bewährter Qualität daher: Krautschädl sind nicht übermäßig gut aussehend, können alle miteinander nicht tanzen, haben auch heuer wieder kein neues Bühnenoutfit und werden trotzdem ganz schön lässige Shows abliefern. Mit dem neuen Material, das sie sich auf „GemmaGemma“ selbst geliefert haben, braucht man sich darüber nun wirklich keine Sorgen zu machen!